Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich zum Jahresauftakt etwas aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte leicht auf 85,1 Punkte. Vor allem die aktuelle Lage kletterte, immerhin auf den besten Wert seit August, während die Erwartungen angesichts großer Unwägbarkeiten pessimistisch bleiben.
Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Dezember 2024 bei 2,4%, gegenüber 2,2% im November. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,9% betragen. Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Dezember 2024 bei 2,7%, gegenüber 2,5% im November. Ein Jahr zuvor hatte sie 3,4% betragen. Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.
Die Konjunkturstimmung für Deutschland bleibt auch zu Beginn des Jahres 2025 trist. Die ZEW-Erwartungen haben sich spürbar eingetrübt, während die aktuelle Lage weiterhin als schlecht eingestuft wird. Die extrem hohe politische Unsicherheit bleibt dominant, insbesondere durch den politischen Wechsel zum neuen US-Präsidenten Donald Trump. Sorgen vor einer neuen protektionistischen Welle belasten vor allem den Ausblick für Deutschland und China. Aber auch die Wirtschafts- und Finanzpolitik wird offenbar wie an den Finanzmärkten zunehmend skeptisch beurteilt, zumindest mit Blick auf die Inflation. Die Finanzexperten haben daher ihre Erwartungen an weitere US-Zinssenkungen deutlich zurückgeschraubt, sehen die Fed aber noch auf Lockerungskurs. Die EZB wird hingegen im aktuellen Umfeld großer Unsicherheit und Konjunkturrisiken und vorerst ihr Lockerungstempo beibehalten. Die wirtschaftlichen Aussichten hängen derzeit in einem fast ungekannten Ausmaß von den weiteren politischen Entwicklungen ab.
Michael Funke
IWF: Gute Nacht Deutschland/Europa!
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Die Prognose für das Welt-BIP per 2025 wurde um 0,1% von 3,2% auf 3,3% revidiert. Die US-Wirtschaft wird dieses Jahr nach Einschätzung des IWF stärker wachsen. Der US-Volkswirtschaft traut der IWF ein Plus von 2,7% (+0,5%) zu. Nach zwei Rezessionsjahren 2023 und 2024 dürfte die deutsche Wirtschaft nur um 0,3% wachsen (Revision um -0,5%). Die Schwäche der Industrie und hohe Energiepreise seien Bremsen. Wachstumstreiber weltweit bleiben neben den USA auch China und Indien.
Kommentar: Wenn Deutschland und Europa nicht extrem zeitnah Reformen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit in Angriff nehmen, wird die ökonomische Negativdynamik deutlich zunehmen! Kein Narrativ und keine ideologische Verbalakrobatik hilft, sondern nur Realitätssinn!
(Hellmeyer Report)
Michael Funke
Blackout per Fernsteuerung: Wie China uns den Strom abdrehen kann
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Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung eine Überforderung der Stromnetze verhindern, wenn zu viel Solarstrom produziert wird. Doch jetzt warnen Behörden: Das Gesetz könnte eine gefährliche Hintertür öffnen - für China. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat massive Bedenken gegen das von der Bundesregierung geplante „Solarspitzen-Gesetz“ zur Stabilisierung des Stromnetzes geäußert. Es gebe ein „erhebliches Gefährdungspotenzial“, sagte ein Sprecher der Behörde, die für die Abwehr von Cybergefahren zuständig ist, der „Welt am Sonntag“. Hintergrund ist, dass chinesische Unternehmen und damit die Zentralregierung in Peking über die internetfähigen Komponenten von Solaranlagen direkten Zugriff auf einen systemrelevanten Teil der deutschen Stromversorgung haben.
(Focus)
Michael Funke
Inmitten der Wirtschaftskrise kommen Mittelständler in Deutschland immer schwerer an Bankkredite.
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Im vierten Quartal beklagte fast ein Drittel der mittelständischen Unternehmen (32 Prozent), die Interesse an einer Kreditaufnahme hatten, ein restriktives Verhalten von Banken, wie die Förderbank KfW mitteilt. Das sei ein Höchststand seit Einführung einer neuen Befragungsmethodik im Jahr 2017.
Die Banken legten demnach außergewöhnlich strenge Maßstäbe bei Firmen aus dem Großhandel, der Industrie und dem Einzelhandel an. „Die Unternehmen in diesen Bereichen leiden unter einer schlechten Geschäftslage und schwachen Absatzerwartungen“, sagte Jenny Körner, Finanzmarktexpertin bei KfW Research.
Die KfW analysiert jedes Quartal Daten der Konjunkturumfragen des Münchner Ifo-Instituts, differenziert nach Größenklassen und Wirtschaftsbereichen. Dazu werden monatlich rund 9.000 Unternehmen befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler.
Die sinkenden Zinsen hätten zwar das Interesse der Mittelständler an Krediten etwas steigen lassen, so die KfW. Die Nachfrage blieb aber im vierten Quartal deutlich unter dem langfristigen Schnitt. Nur gut 21 Prozent der mittelständischen Unternehmen wollten Kredite aufnehmen. Zudem schreckten die Firmen wegen der Wirtschaftskrise und der politischen Unsicherheit vor langfristigen Kreditverträgen zurück.
Michael Funke
Chinas Volkswirtschaft wächst – aber…
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Eine brodelnde Krise auf dem Immobilienmarkt, zu wenig Konsum, und nun kehrt auch noch Donald Trump ins Weiße Haus zurück. Zwar hat das Pekinger Statistikamt verkündet, dass das offizielle Wachstumsziel von fünf Prozent im vergangenen Jahr mit einer Punktlandung erreicht wurde und die Stimmung sich zum Ende des Jahres aufgehellt hat. Doch Beobachter fürchten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft vorerst in schwierigen Fahrwassern bleiben wird. Auch viele deutsche Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihre Durststrecke in Fernost weiter anhält.
Gegenwind gibt es gleich von mehreren Seiten. Das Vermögen vieler Chinesen steckt zum größten Teil in ihren Wohnungen. Doch die Immobilienpreise sanken zuletzt stark, weil die Finanzprobleme großer Entwickler eine Vertrauenskrise auslösten. Deshalb geben Menschen auch weniger für andere Anschaffungen aus.
Peking unternahm zwar einiges, um die Konjunktur anzukurbeln. Deshalb lag auch das Wachstum von Oktober bis Dezember mit 5,4 Prozent höher als in den Vorquartalen. Die eigentliche Priorität der Wirtschaftsplaner bleibt jedoch eine andere: Das Land soll seine Modernisierung fortsetzen.
Gezielt werden Zukunftsbranchen unterstützt, damit schnell neue Weltmarktführer entstehen. China will seine technologische Unabhängigkeit weiter vorantreiben, um sich so auch besser vor weiteren Beschränkungen und Strafmaßnahmen der USA zu schützen.