Die US-Notenbank müsse aus Sicht des Fed-Chefs von Richmond, Thomas Barkin, zur Sicherung ihrer Glaubwürdigkeit die Inflation auf die Zielmarke von 2% reduzieren. Man hätte als Notenbank nur eine große Waffe, und das sei die Glaubwürdigkeit. 

Kommentar: Glaubwürdigkeit ist in der Tat ein hohes Gut der Zentralbankpolitik. Dieses Bewusstsein war lange in westlichen Zentralbanken unausgeprägt. In der Phase, in der die US-Notenbank jetzt jedoch längst positive Realzinsen am Geld- und Kapitalmarkt etabliert hat (Zins höher als Preisinflation), besteht das Risiko, dass die Zentralbank durch zu weitgehende Zinserhöhungen das der US-Notenbank zugewiesene Mandat für auskömmliches Wachstums zu sorgen, ignoriert, denn Zinserhöhungen entfalten ihre volle Wirkung erst nach mehr als 12 Monaten. Auch an dieser Stelle kann eine Notenbank Glaubwürdigkeit verspielen. 
Barkin sagte, es gebe nichts Magisches an der Zahl Zwei, außer dass man, wenn man sich dieses Ziel setzte, es wahrscheinlich auch erreichen wollte. Die Verbraucherpreise waren in den USA zuletzt von 3,0% auf 3,2% gestiegen (Jahresvergleich). Der Leitzins liegt bei mehr als 5,25%, 10-jährige US-Staatsanleihen rentieren mit 4,31%

(Hellmeyer Report)                                          

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Juli 2023 bei 5,3%, gegenüber 5,5% im Juni. Ein Jahr zuvor hatte sie 8,9% betragen. Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Juli 2023 bei 6,1%, gegenüber 6,4% im Juni. Ein Jahr zuvor hatte sie 9,8% betragen. Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.
Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Belgien (1,7%), Luxemburg (2,0%) und Spanien (2,1%) verzeichnet. Die höchsten jährlichen Raten wurden in Ungarn (17,5%), der Slowakei und Polen (je 10,3%) gemessen. Gegenüber Juni ging die jährliche Inflationsrate in neunzehn Mitgliedstaaten zurück, blieb in einem unverändert und stieg in sieben an.
Im Juli kam der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation im Euroraum von "Dienstleistungen" (+2,47 Prozentpunkte, Pp.), gefolgt von "Lebensmitteln, Alkohol und Tabak" (+2,20 Pp.),"Industriegütern ohne Energie" (+1,26 Pp.) sowie "Energie" (–0,62 Pp.).

(Destatis)                   

Im 1. Halbjahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 135 200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 27,2% oder 50 600 Baugenehmigungen weniger als im 1. Halbjahr 2022. Im Juni 2023 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,5 % gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 8 700 Wohnungen auf 21 800 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Fazit: Sportlich - und gleichzeitig sind die Einwanderungstore weit geöffnet wie eh und je. Fast hat man den Eindruck, dass die Wohnungskrise, speziell bei den Mietwohnungen mit Absicht von der Politik verschärft wird.

(Destatis)                   

 

Dieser Bericht stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zustande. 

Die Deutschen vertrauen der Demokratie immer weniger, ergab eine Umfrage der Körber-Stiftung. Demnach glauben viele Befragte, Politiker und Medienschaffende schauten auf sie herab. Das Vertrauen in die Parteien ist auf einen Tiefpunkt gesunken. Das Vertrauen der Bundesbürger in die Demokratie nimmt einer Umfrage zufolge rapide ab. Während im Herbst 2021 erst knapp ein Drittel der Befragten angab, weniger großes oder geringes Vertrauen in die deutsche Demokratie zu haben, stimmten der Aussage in diesem Sommer bereits 54 Prozent der Deutschen zu. Das ergab eine Befragung im Auftrag der Körber-Stiftung.

Fazit: Zeitgleich wird über das Verbot einer demokratisch gewählten Partei diskutiert?

Vielleicht reicht es vielen Deutschen auch, dass ihre Politiker ihnen vorschreiben was sie essen, wie sie reden, wie sie heizen und was sie denken usw. ……. sollen.   

Kommentar: Die Notwendigkeit von massiven Subventionsmaßnahmen des Staates als Folge der diskretionären Regierungspolitik dieser Regierung (aber auch in Teilen der Merkel-Regierungen) spricht für sich selbst. So etwas passiert, wenn zeitig warnende Stimmen bewusst ignoriert werden (auch in der Merkel-Ära). 
Zur Einstimmung verweise ich auf Einlassungen von dem NRW-Unternehmertag am 16.08. in Düsseldorf (Kanzler war anwesend). Die Unternehmer warnten, dass die Lage ernst sei und das Risiko bestehe, dass Wertschöpfungsketten reißen (Wirtschaftscluster/Kapitalstock). Die Energiepolitik entscheide über den Wirtschaftsstandort Deutschland.

(Folker Hellmeyer)

Nachdem das BIP per 2. Quartal einen positiven Paukenschlag lieferte, setzt sich die Phalanx positiver Daten mit den von Reuters monatlich ermittelten Tankan Indices per Berichtsmonat August fort. So legte der Index für den Dienstleistungssektor auf den höchsten Stand seit 09/2018 zu (von 23 auf 32 Punkte), während der Index für das Verarbeitende Gewerbe den höchsten Wert seit 08/2022 (von 3 auf 12 Punkte) erklomm. Der Dienstleistungssektor steht laut Statista für 69,9% des BIP. Ihm kommt herausragende Bedeutung zu. Nachfolgender Chart belegt, dass sich der Tankan-Index historisch betrachtet auf sehr hohem Niveau befindet.

Kommentar: Es gibt fassbare Gründe für die positive Performance Japans insbesondere im Vergleich zu Europa und vor allen Dingen zu Deutschland. Diese Gründe hängen mit der Energiepolitik Japans zusammen. Trotz Fukushima hielt Japan an der Atomenergie fest, was sich jetzt als struktureller Vorteil vor allem gegenüber Deutschland zeigt. In der Russland-Sanktionspolitik ist Japan ein Papiertiger und bezieht weiter fossile Energieträger aus Russland (Sachalin). Ergo gibt es im Vergleich zu Europa einen erheblichen Konkurrenzvorteil bezüglich Energie-Versorgungssicherheit. Zudem verweigert sich Japan weitgehend der Politik, Zinsen zu erhöhen und damit den Kostenfaktor für Kapital zu erhöhen. In der Weltwirtschaft werden die Karten neu verteilt. Japan profitiert wegen interessorientierter Politik, ebenso die USA (u.a. IRA-Programm), Europa ist der Zahlmeister! „Food for thought!“

(Hellmeyer-Report)               

Im August hat sich das NAHB-Bauklima spürbar eingetrübt und ist auf den „magischen“ Wert von 50 Punkten gefallen. Nach zuletzt erstaunlich erfreulichen Zahlen zu diesem wichtigen Sentimentindikator aus den USA halten sich Optimismus und Pessimismus bei den Befragungsteilnehmern an der Umfrage der National Association of Home Builders nun also die Waage. Höhere Zinsen und die gestiegenen Baukosten belasten damit ohne jeden Zweifel die Stimmung in der US-Immobilienwirtschaft.         

Marktinformationen-Archiv