Montag, 10.03.2014
Es ist keine wirklich neue Erkenntnis - deutsche Exportüberschüsse als Problem für Europa.
Es ist wenig überraschend, dass der massive deutsche Exportüberschuss ein Problem für die anderen Mitgliedsländer in der EU darstellt.
Im Jahr 2013 erzielte die deutsche Wirtschaft mit fast € 200 Milliarden den höchsten Exportüberschuss weltweit. Die Kritik besteht dahingehend, dass dieser Exportüberschuss zulasten anderer Länder geht, deren Verschuldung durch den Kauf unserer Produkte ansteigt. Beispielsweise meint die USA dazu, dass das Problem nur zu lösen wäre, wenn Deutschland den Konsum, also die Binnennachfrage, deutlich ankurbeln würde. Bis vor kurzen vertrat die Bundesregierung noch den Standpunkt, dass dieser Exportüberschuss mit der starken Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen zu erklären sei, und damit völlig normal ist. Jetzt zeigt die Bundesregierung aber Kompromissbereitschaft und erkannte erstmals an, dass das exzessive und dauerhafte Ungleichgewicht für die Handelsbilanzen schädlich sei, und nicht zuletzt auch für die Stabilität in der Eurozone.
Es ist schon interessant, dass jetzt wieder die starke deutsche Wirtschaft von anderen Staaten geschwächt werden soll, denn die Erkenntnis ist nicht neu, dass der deutsche Exportüberschuss für andere Länder ein Problem darstellt. Meiner Meinung nach, ist es nicht sinnvoll, dass wir uns den schwächeren Ländern anpassen. Andersherum wäre es sicherlich besser, die bisher schwächeren Importwirtschaften zu stärken. Grundsätzlich kann es aber auch nicht für Deutschland schaden die Binnennachfrage und somit den Konsum deutlich anzukurbeln.
Autor: Marc Philipp Brandl