Montag, 03.03.2014

Kann man es den Märkten denn gar nicht recht machen? Spekulationen um Chinas Geldpolitik machen dem Dax zu schaffen.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass man es den Märkten gar nicht recht machen kann.

Aufgrund des unerwartet starken Kreditwachstums am Geldmarkt hat die People's Bank of China dem Geldmarkt Liquidität entzogen. Offensichtlich befürchten einige Anleger nun, dass die Notenbank die geldpolitischen Zügel zu stark anziehen wird, und damit das chinesische Wachstum "abwürgen" könnte. Die chinesische Zentralbank und die Regierung schätzten offensichtlich die Risiken des ökonomischen Umbaus korrekt ein und traten potentiellen Fehlentwicklungen mit den entsprechenden Mitteln entgegen. Das Ziel ist es natürlich den Aufholprozess gegenüber Industrienationen zu beschleunigen. Das Kreditwachstum zu begrenzen war sicherlich ein korrektes Mittel, um das Schattenbankensystem auf die Risiken der Refinanzierung hinzuweisen, verbunden mit einer angemessenen Risikohaltung.

Grundsätzlich ist aber klar, dass das Kreditwachstum einen Ausdruck von erhöhter Wirtschaftstätigkeit darstellt. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar, weshalb die Finanzmärkte derart nervös reagieren. Zuerst war man besorgt wegen der sich abschwächenden Wirtschaftstätigkeit, und jetzt werden die Signale einer steigenden Wirtschaftstätigkeit auch nicht honoriert.

Autor: Marc Philipp Brandl

Marktinformationen-Archiv