Dienstag, 15.10.2013

Das kann doch nur ein Witz sein - Frankreich will Unternehmer für Fabrikschließungen bestrafen.

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man es für einen Witz halten.

Die französische Regierung hat allen Ernstes im Kampf gegen den industriellen Niedergang und die hohe Arbeitslosigkeit ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Unternehmen, die ihre Fabriken schließen, eine saftige Strafe androht. Allerdings nur dann, wenn die Aufrechterhaltung der Fabrik wirtschaftlich als noch tragbar einzustufen ist. Die Frage bleibt nur, wer das objektiv bewerten soll. Dabei sollen Firmen mit mehr als 1.000 Angestellten zu einer intensiven Suche nach einem Käufer vor Firmenschließung verpflichtet werden. Sofern das Unternehmen die Bemühung nicht nachweisen kann, können ihm pro entlassenen Arbeiter Bußgelder in Höhe des 20-fachen des Mindestlohnes von € 1.430 Euro entstehen.

Meiner Meinung nach, nimmt die Politik in Frankreich mit derartigen Gesetzen "kuriose" Formen an, da der Staat massiv in die Wirtschaft eingreift. Alternativ dazu wäre es sicherlich besser, die Rahmenbedingungen für Unternehmen attraktiver zu gestalten und die Infrastruktur zu verbessern. Die Regierung sollte besser Strukturreformen umsetzen und den Arbeitsmarkt attraktiver gestalten. Stattdessen werden die Unternehmen erpresst - denn der französische Staat ist bestimmt nicht der bessere Unternehmer. Strukturreformen sind notwendig, denn nur dann wird die Wirtschaft Kapazitäten nicht nur von alleine behalten, sondern sogar noch ausbauen.

Autor: Marc Philipp Brandl

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