Donnerstag, 27.06.2013

Panik an Chinas Geldmärkten soll auf das Konto von Spekulanten und Schattenbanken gehen.

Nach Angabe von Staatsmedien, soll die letztwöchige Panik an den chinesischen Geldmärkten auf das Konto von Spekulanten und Schattenbanken gehen.

Die chinesische Zentralbank hatte sich geweigert, die Kapitalmärkte weiter mit Geld zu fluten. Das hatte die Zinsen am Freitag am Geldmarkt zwischenzeitlich für kurzzeitige Darlehen auf 25 % getrieben. Nach Meinung von Finanzexperten, wollte die Zentralbank damit die rasant steigende Kreditvergabe außerhalb des regulierten Bankensystems unter Kontrolle bringen. Außerdem wurde dadurch die Furcht vor einer Finanzkrise geschürt. Nach Insiderinformationen wurde den chinesischen Banken von ihrer Zentralbank mitgeteilt, dass sie sich auch weiterhin auf eine üppige Liquiditätsversorgung verlassen können, jedoch müssen sie Ihr Liquiditätsmanagement verbessern.

Außerhalb des regulierten Bankensektors bieten derzeit zehntausende von Kreditanbietern der Wirtschaft und öffentlicher Hand Darlehen an. Dazu sagte die als Sprachrohr der Regierung geltende Nachrichtenagentur Xinhua: "Das Bargeld bei den Banken ist genauso knapp wie am Aktienmarkt sowie bei kleineren und mittleren Unternehmen - aber es gibt eine üppige Geldversorgung im Markt. Viele große Unternehmen geben noch immer viel Geld aus und investieren in großem Stil in Anlageprodukte. Außerdem gibt es eine Menge heißes Geld auf der Suche nach spekulativen Investitionen und private Kreditvergabe ist weit verbreitet".

Meiner Meinung nach, könnte die Vorgehensweise der chinesischen Zentralbank einen Kurswechsel in der Bereitstellung von Liquidität signalisieren. Der neue Liquiditätskurs könnte lauten: es kommt nicht mehr auf Quantität an, sondern auf Qualität.

Autor: Marc Philipp Brandl

 

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