Montag, 06.05.2013

Aktuelle Wirtschaftsdaten: schwächelt China oder ist das dem Umbau des Landes geschuldet?

Wie kürzlich veröffentlicht wurde, fiel der Einkaufsmanagerindex für China im April von 50,9 Punkten auf 50,6 Punkte und liegt damit nur noch knapp oberhalb der magischen Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Bekanntlich gilt ein Indexwert von über 50 Punkten als Wachstum. Der Index für Auslandsbestellungen fiel allerdings unter diese Wachstumsschwelle. Klar ist, dass diese Einkaufmanagerindizes ein geringeres Wachstum für China als in den Vorjahren signalisieren. Die Frage bleibt, ob diese Entwicklung für die Weltwirtschaft beunruhigend ist. 

 

Fakt ist, dass China durch zweistellige Wachstumsraten verwöhnt ist. Derzeit will die Regierung das Land innerhalb von wenigen Jahren deutlich verändern; der Weg geht weg von "der Werkbank der Welt" hin zu einem "Hightech-Land" mit einer starken Binnennachfrage. Mit dieser Regierungsentscheidung treffen zwei Dinge zusammen. Auf der einen Seite sinken die Auslandsbestellungen aufgrund konjunktureller Unsicherheiten besonders in Europa, auf der anderen Seite wirkt sich der Umbau des Landes kurzfristig bremsend auf seine konjunkturelle Entwicklung aus. Bekanntlich liegen die Wachstumsvorgaben 2013 für China bei 7,5 %, nachdem das Land 2012 ein Wachstum von 7,8 % erreicht hatte.

Sicherlich ist das derzeitige Wachstum ein nominell geringeres als in den letzten Jahren. Ein Blick hinter die Zahlen lässt mich, wie auch andere, deutlich gelassener die Situation in China und damit auch für die Weltökonomie betrachten.

Autor: Marc Philipp Brandl

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