Die EU-Kommission setzt erst 2026 auf eine spürbare Konjunkturerholung. Sie erwartet für die Währungsunion 2024 unverändert einen Anstieg beim BIP von 0,8% und per 2025 von 1,3% (bisher 1,4%). 2026 soll das BIP mit 1,6% stärker zulegen.
Seit Jahren ergibt sich ein identisches Szenario. Am Anfang sind die Prognosen höher, dann werden sie eingedampft. Langfristig wird latent ein Positivszenario präsentiert, dass bisher keine Validität hatte. Das Risiko, dass das wieder passiert, ist erheblich. O-Ton Wirtschaftskommissar Gentiloni: „Die europäische Wirtschaft erholt sich langsam. Das Wachstum dürfte sich in den nächsten zwei Jahren allmählich beschleunigen.“ Für Schwung sorgten die sinkende Inflation, die niedrige Arbeitslosigkeit und das Anziehen von Privatkonsum und Investitionen. Zugleich sei es für EU-Staaten eine Gratwanderung, einerseits die Schulden zu senken und andererseits das Wachstum anzuschieben. Gentiloni betonte, dass Strukturreformen wichtig seien, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhalten. Damit könne man das Potenzialwachstum steigern und zunehmende geopolitische Risiken besser bewältigen. Die schwache Position der Eurozone im Vergleich zu den anderen bedeutenden Wirtschaftsregionen der Welt, aber auch der westlichen Welt, ist bedingt durch nicht gegebene Konkurrenzfähigkeit, allen voran durch zu hohe Energiepreise und nicht gegebene langfristige Energieversorgungssicherheit.