Überbordende Bürokratie kommt Deutschland einer IFO-Studie, die von der IHK München/Oberbayern in Auftrag gegeben wurde, zufolge teuer zu stehen. Sie kostet jährlich bis zu € 146 Milliarden an Wirtschaftsleistung. Grundlage für die Ifo-Berechnungen ist ein „Bürokratie-Index".
Dieser Index bildet für eine Vielzahl von Staaten den Bürokratieaufwand in für die Wirtschaft und Unternehmen relevanten Bereichen ab. O-Ton IFO-Studie: „Das große Ausmaß der Kosten durch die Bürokratie verdeutlicht die Dringlichkeit des Reformbedarfs. Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert.“ Einer der Gründe für die hohen Kosten liegt an der mangelnden Digitalisierung des Staates und der Behörden. Würde Deutschland bei der Digitalisierung der Verwaltung auf das Niveau von Dänemark aufschließen, wäre die Wirtschaftsleistung um € 96 Milliarden pro Jahr höher. Schlussfolgerung: Die IHK München/Oberbayern forderte ein sofortiges Bürokratie- Moratorium. Der Schaden im dreistelligen Milliardenbereich sei gigantisch. Alle Nachweis-, Dokumentations- und Berichtspflichten sowie Statistikmeldungen gehörten auf den Prüfstand, ebenso alle ständigen Gesetzesänderungen, Datenschutzvorgaben und langwierigen Verwaltungsverfahren. Diese müssten deutlich verschlankt und teilweise komplett abgeschafft werden.