Mittwoch, 28.11.2012

Auch weiterhin positive Nachrichten
- Größter Anleihenhändler der Welt fast wieder vertrauen.
- Die Allianz wendet sich wieder den Reformländern der Eurozone zu und will dort unterbewertete Aktien kaufen 
Templeton investiert schon seit 12 Monaten wieder in Irland

 

Das war sicherlich für die Meisten eine Überraschung, denn der weltgrößte Anleihenhändler, Pimco, scheint wieder Vertrauen in die südeuropäischen Staaten zu fassen. Der Leiter des Portfoliomanagements in Deutschland, Andrew Bosomworth, sagte: "Wir haben vorsichtig damit angefangen, unser Engagement in Spanien 
und Italien wieder aufzunehmen, aber wir sind noch nicht wieder voll dabei". Pimco geht davon aus, dass die Strukturreformen in Südeuropa weiter fortgesetzt werden. Auch müssten weitere politische Entscheidung getroffen werden. Nach Meinung von Bosomworth dürften auch Deutschland und Frankreich bei den Wirtschaftsreformen nicht nachlassen, da sich Europa sonst nicht weiter in die richtige Richtung entwickeln würde.

Auch die Allianz sieht offenbar wieder Perspektiven in den südeuropäischen Staaten. Wie sonst wäre es zu erklären, dass man dort unterbewertete Aktien kaufen will. Unbestätigte Quellen gehen von einem Betrag im Milliardenbereich aus.

Nach derart guten Nachrichten fällt, die des US-Investmenthauses Templeton schon fast nicht mehr ins Gewicht. Wie bekannt wurde investiert das Unternehmen schon seit 12 Monaten wieder in irische Staatsanleihen und zeigt damit, dass auch eine amerikanische Firma wieder Vertrauen in Sanierungsstaaten in Europa gefasst hat.

Die Fakten belegen immer wieder, dass sich Europa im Vergleich zu den USA, Großbritannien und Japan als sehr stabil erweist. Denn für Europa ist die Nachrichtenlage positiv, da das Paket für Zypern vorankommt, Irland 2013 wieder auf den Kapitalmarkt zurückkehren will und Spanien mit der Refinanzierung seines Haushalts 2013 begonnen hat. Besonders für Spanien könnten sich dadurch zukünftig deutlich geringere Zinssätze für Staatsanleihen ergeben als heute.

Da stellt man sich die Frage, wo die unsachlichen, mitunter aggressive Stimmen aus Großbritannien und den USA geblieben sind, die noch für dieses Jahr einen Zerfall der Eurozone unterstellten?

Trotz aller Fortschritte in Europa ist eine Einigung im Haushaltsstreit der EU bis 2020 derzeit nicht erkennbar. Das ist kein Drama, da die EU auch handlungsfähig bleibt, wenn es keinen Gesamthaushalt bis 2020 geben sollte. Dann wird es die üblichen jährlichen Einzelhaushalte geben.

Autor: Marc Philipp Brandl

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