Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen unverändert gelassen, nachdem die jüngsten Inflationsdaten nach oben und die Konjunkturdaten nach unten überrascht hatten.

Das anhaltend straffe Zinsniveau bedeutet zwar, dass die EZB im September zum zweiten Mal die Zinsen senken könnte - sie schaltet aber nicht auf Autopilot und bleibt datenabhängig. Anleger sollten das Gesamtbild im Auge behalten: Dies ist kein typischer Zinssenkungszyklus. Die Zinsen in der Eurozone dürften strukturell höher liegen als vor der Pandemie. Präsidentin Lagarde merkte an, ein September-Zinsschritt sei „völlig offen“ und bekräftigte, dass die EZB einen „datenabhängigen Ansatz von Sitzung zu Sitzung” verfolgen werde. Im Einklang mit der in Sintra verkündeten Botschaft wartet die EZB auf mehr Gewissheit - einschließlich einer Verlangsamung des Lohnwachstums -, um ihre Annahme zu bestätigen, dass die Inflation bis Ende 2025 auf ihr Ziel von 2 % zurückkehren wird.

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