Laut Creditreform gab es im Jahr 2023 eine Zunahme der Insolvenzen um 17,2%. Im ersten Halbjahr 2024 stellte sich der Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 auf knapp 30%. Insbesondere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten stechen negativ hervor.

Ihre Zahl stieg um 50% von 40 auf 80. Im Sektor Handel lag der Anstieg bei 20%, im Verarbeitenden Gewerbe bei 21,5%, in der Baubranche bei 27,5% und im Dienstleistungssektor bei 35%. Laut Creditreform beschleunigt sich der negative Trend weiter. Der Schaden wird für die Wirtschaft im 1. Halbjahr durch Forderungsausfälle auf € 19 Milliarden, € sechs Milliarden mehr als im ersten Halbjahr 2023, geschätzt. Die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze hat sich um 6,4% auf 133.000 erhöht. Wer nicht hören will, muss fühlen, lautet eine Binsenweisheit. Es gab genügend warnende Stimmen zur rechten Zeit, die diese Krisenlage prognostizierten und die ein markantes Um- und Gegensteuern struktureller Art einforderten (Aristoteles). Das Kind fällt in den Brunnen. Das Tempo des Falls nimmt zu. Der Kapitalstock erodiert durch Insolvenzen und Wegzug von Unternehmen. Damit wird das Einkommensniveau des Staats und der privaten Haushalte unterminiert. Wann reagiert die Politik mit massiver struktureller Neuausrichtung?

Marktinformationen-Archiv