Jetzt will auch die BASF gehen. In China ist eine Investition von € 10 Milliarden geplant. Wer mal bei Nacht über die Autobahn bei Ludwigshafen gefahren ist, mit dem hellerleuchteten Werk von BASF auf beiden Seiten, wer die gigantischen Abmessungen gesehen hat, der ahnt vielleicht, was es für die ganze Region bedeutet, wenn die dort dichtmachen.
Aber in Deutschland ist es nicht mehr möglich, Gewinne zu erwirtschaften. Das Riesenwerk bei Ludwigshafen schreibt rote Zahlen. Gründe sind die Energiekosten, die Bürokratie, steigende Sozialabgaben, steigende Löhne (bei reduzierter Arbeitszeit) und Fachkräftemangel. Marktwirtschaft ist wie Demokratie, nur krasser. Die Demokraten maximieren Stimmen und Macht, so wie die Unternehmen die Umsätze und Gewinne. Nur: Die Abstimmung findet für die Firmen nicht innerhalb eines kleinen Territoriums statt, sondern global. Der eigene Staat ist für die politischen Parteien das Maß aller Dinge, für die Wirtschaftsunternehmen nur eine Möglichkeit unter vielen. Das eben ist der große Unterschied: SPD und CDU haben nur Deutschland. Ein Konzern wie BASF kann einfach weggehen. Genau das passiert. Wir sind Zeitzeuge eines lautlosen Abschieds. Europas größter Chemiekonzern investiert € 10 Milliarden in eine neue chinesische Großanlage und schließt Teile der Produktion in Ludwigshafen. Man heuert in China neues Personal und verabschiedet sich von Teilen der deutschen Stammbelegschaft. Am Standort Deutschland sind es eben nicht nur die Energiekosten, sondern auch der ständig steigende Bürokratieaufwand, die steigenden Sozialabgaben, die reduzierte Arbeitszeit bei steigendem Lohn und zu guter Letzt noch der Fachkräftemangel, der wiederum neue Lohnsteigerungen auslöst. In der Summe wirkt diese Mischung für ein Unternehmen, das profitabel arbeiten will und muss, toxisch. „Wir machen überall in der Welt Gewinne, außer in Deutschland. Der Standort Ludwigshafen macht € 1,6 Milliarden Verlust.", so ein Sprecher von BASF