Die Industriepolitik der USA zielt mit unzulässigen Subventionen (WTO-Regeln, IRA) auf eine Industriearbitrage zu Gunsten der USA und zu Lasten der EU und Taiwans insbesondere.
Hintergrund: Taiwan ist entscheidend verantwortlich für die globale Halbleiterproduktion. Taiwan stellte zuletzt circa 63 % des globalen Halbleiterangebots zur Verfügung. Damit war und ist Taiwan von höchster wirtschaftsstrategischer (und „noch“ geopolitischer) Bedeutung. Die US-Politik als „Freund“ Taiwans zielt darauf ab, die größte Stärke der Industrie Taiwans, die Halbleiterindustrie, zu kastrieren. Bereits ohne den Transfer großer Teile dieser Industrie in die USA ergibt sich im Widerspruch zu der ansonsten positiven Tendenz im Sektor des Verarbeitenden Gewerbes auf internationaler Ebene eine negative Entwicklung in Taiwan ganz im Gegensatz beispielsweise zu China. Prolog für Deutschland und das westliche Europa? Europa ist gut beraten, die Situation in Taiwan genau zu verfolgen. Was derzeit in Taiwan schon messbar ist, könnte in zeitlicher Nähe in Europa messbar werden. Entscheidend ist, wie Europa auf den industriellen Angriff der USA mit unzulässigen Mitteln reagieren wird. Es gibt eine zweite Analogie zu dem Thema Taiwan. Während die USA die industrielle Basis in Europa und Taiwan angreifen, um sie in die USA zu holen (investiv), wird gleichzeitig durch massive Waffenverkäufe (konsumtiv) auch Kapital aus diesen Ländern abgezogen. Wer gewinnt, wer verliert hier Zukunftsfähigkeit? Ist Taiwan ein Prolog für Deutschland/Europa?