Die Bundesregierung sieht die Gefahr einer tiefen Rezession in Deutschland infolge des Ukraine-Kriegs und hoher Energiepreise gebannt. Es sei gelungen, eine schlimme Wirtschaftskrise abzuwenden, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin.

Die Krise sei beherrschbar geworden - aber noch lange nicht vorbei, sagte der Grünen-Politiker bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts. Die Bundesregierung erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 0,2 % zulegt. Unter dem Eindruck vor allem der Energiepreiskrise hatte die Regierung im Oktober noch damit gerechnet, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,4 % schrumpft. Zwar sei im Winter eine sogenannte technische Rezession möglich. Schrumpft die Wirtschaft zwei Vierteljahre in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession". Im Frühjahr werde es aber bergauf gehen, so die Erwartung. Im vergangenen Jahr wuchs Europas größte Volkswirtschaft nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts um 1,9 %. Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Inflationsrate in diesem Jahr sinkt - aber auf einem hohen Niveau bleibt. Für den Jahresdurchschnitt 2023 wird ein Anstieg der Verbraucherpreise um 6,0 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Dämpfend auf die Inflationsrate wirkten sich die Strom- und Gaspreisbremsen aus. Zugleich aber heißt es: "Die mit den hohen Preissteigerungen verbundenen realen Einkommens- und Kaufkraftverluste werden trotz der entlastenden Wirkungen der umfangreichen staatlichen Stützungsmaßnahmen die binnenwirtschaftliche Entwicklung belasten." Vor allem der private Konsum dürfte nach den pandemiebedingten Nachholeffekten im vergangenen Jahr merklich nachgeben

Marktinformationen-Archiv