Waldbesitzer melden seit einigen Wochen, dass die Nachfrage nach Schnittholz deutlich zurückgeht. Viele Waldbesitzer mussten bei den Preisverhandlungen mit der Sägeindustrie deutliche Preisabschläge verkraften. Für das dritte Quartal wurden für das Leitsortiment Fichte 2b Preisrückgänge zwischen 20 bis 25 Euro/Fm gemeldet. Dennoch bewegen sich die Holzpreise immer noch auf einem sehr guten Niveau.

Frisches Fichtenholz im Leitsortiment 2b wurde für das dritte Quartal überwiegend für 90 bis 100 Euro/Fm verkauft. Zwei Monate zuvor waren es allerdings noch 120 Euro. Die Preise für Käferholz lagen zwischen 65 und 70 Euro/Fm. Die regionalen Preisunterschiede sind allerdings größer als in den Jahren zuvor. Für Kiefer wurden zuletzt die Preise zwischen 70 bis 75 Euro/Fm für 2b BC genannt. Beim Palettenholz sind die Preise sehr hingegen fest. Hier werden knapp 60 Euro/Fm bezahlt. Entgegen der Entwicklung bei Sägerundholz sind alle Industrie- und Energieholzsortimente sehr nachgefragt und verzeichnen weitere steigende Preise. Geringere Verfügbarkeit und massiv gestiegene Preise bei fossil basierten Produkten führen zu einer lebhaften Nachfrage bei allen Energieholzsortimenten. Die Preise für Gas, Strom und Heizöl werden wohl weiter sehr hoch bleiben und der Bedarf an Energieholz und Brennholz dürfte deshalb weiter steigen. Bei Qualitätsbrennholz, das aufgrund der Trocknungsdauer eine Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren benötigt, übersteigt die Nachfrage in vielen Regionen das Angebot deutlich. Viele Kunden decken sich zudem über den eigenen Jahresbedarf hinaus zusätzlich mit Brennholz ein und heizen den Boom zusätzlich an. Auch durch den Umstieg vieler Verbraucher von Gas- und Ölheizungen auf Holzheizungen entsteht ein zusätzlicher Nachfrageschub. Dagegen hat sich die Nachfrage aus der Bauwirtschaft spürbar abgeschwächt. Der Verkauf von Bauprodukten aus Holz und Schnittholz hat entsprechend deutlich nachgelassen. Die Sägeindustrie ist auch aufgrund einer starken Anlieferung im 2. Quartal ausreichend mit Nadelsägerundholz bevorratet, berichten Waldbesitzer außerdem. Hinzu kommen aktuell längere Betriebsurlaube und Revisionsstillstände während der Sommermonate.  

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