Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im September weiter eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex ging auf 98,8 Punkte zurück. Während der Rückgang bei den Erwartungen zumindest abgebremst wurde, wurde auch die aktuelle Lage erstmals seit Januar schwächer als im Vormonat beurteilt.

Die Konjunktur verläuft derzeit zweigeteilt: Dienstleister und Handel profitieren von geringeren Corona-Belastungen, während Materialengpässe immer spürbarer die Industrie ausbremsen. Grundsätzlich bleibt das Aufschwungsszenario intakt, der Aufholprozess verzögert sich jedoch durch die Flaschenhälse bei der Industrieproduktion. Daher fällt die BIP-Prognose für 2021 mit 2,7 % geringer aus, während für 2022 ein kräftiges Wachstum von mehr als 4 % wahrscheinlich ist. Da Knappheiten sowohl die Konjunktur- als auch die Inflationsrisiken erhöhen, wird die EZB weiter auf Zeit spielen. Zumindest für die Eurozone sind Zinserhöhungen noch in weiter Ferne.

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