Die Mitglieder des EZB-Rats sehen das Risiko, dass die Inflation im Euro-Raum nicht nur kurz-, sondern auch mittelfristig höher als erwartet ausfallen könnte. Das geht aus den Protokollen der EZB-Sitzung im Juli hervor.

Nach wie vor hält die Notenbank den Preisanstieg in diesem Jahr aber hauptsächlich für ein vorübergehendes Phänomen. Im Juli ist die Inflation im Euro-Raum nach dem europäischen Maß des harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI) auf 2,2 % gestiegen. Im größten Mitgliedsland Deutschland lag sie nach der europäischen Berechnungsmethode bei 3,1 % gegenüber dem Vorjahr. Der etwas anders zusammengesetzte deutsche Verbraucherpreisindex (VPI) stieg sogar um 3,8 %. Dies sei das erste Mal seit vielen Jahren, dass die EZB das Risiko erwähnt, dass die Inflation mittelfristig höher ausfallen könnte, kommentierte der EZB-Experte Frederik Ducrozet vom Schweizer Vermögensverwalter Pictet. In den vergangenen Jahren war die Inflation fast stetig niedriger ausgefallen, als die EZB prognostiziert hatte.

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