Das Ifo-Institut hat sich gegen eine allgemeine Rückverlagerung von Produktion nach Deutschland und gegen staatliche Eingriffe in Lieferketten ausgesprochen.

Eine Rückverlagerung würde zu enormen Einkommensverlusten führen, warnte Professorin Lisandra Flach. Vielmehr sollten die Bezugsquellen der deutschen Wirtschaft international vielfältiger werden. Freihandelsabkommen könnten Handelskosten senken und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringern. Der EU-Binnenmarkt sollte vertieft und die Welthandelsorganisation gestärkt werden, forderte die Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft. Defizite bei der Umsetzung von EU-Recht, bürokratische Hürden und mangelnde Harmonisierung stünden einer wirtschaftlichen Integration im Weg, kritisierte sie. Vor allem bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen sei das Integrationspotenzial längst nicht ausgeschöpft. Wichtig wäre ein vollständig integrierter europäischer Markt für digitale Leistungen. Die deutsche Volkswirtschaft profitiere wie kaum eine andere von offenen Weltmärkten, betonten die Wirtschaftsforscher. 60 % der industriellen Wertschöpfung werde exportiert. Und die deutschen Brutto-Exporte enthielten einen Anteil von 21 % an ausländischer Wertschöpfung. Bei China seien es nur 17 %, bei den USA 9 %.

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