"Wir haben die begründete Zuversicht, dass wir einen Wendepunkt erreicht haben", sagte die deutsche Ökonomin Isabel Schnabel der Nachrichtenagentur Reuters in einem aktuell veröffentlichten Interview. "Die kurzfristigen Aussichten haben sich aufgehellt."

Impfkampagnen kämen inzwischen schneller voran, Infektionszahlen gingen zurück und die Eindämmungsmaßnahmen würden allmählich gelockert. Stimmungsindikatoren, auch bei den Dienstleistern, seien recht stark ausgefallen. Daher gebe es einen Nachfrageschub, was Grundlage sei für eine kräftige Erholung. Den jüngsten Anstieg der Staatsanleihe-Renditen wertet Schnabel eher als Ausdruck verbesserter Konjunkturaussichten denn als Grund zur Sorge. Anziehende Renditen seien eine natürliche Entwicklung an einem Wendepunkt, erläuterte sie. "Investoren werden optimistischer, die Inflationserwartungen nehmen zu und im Ergebnis steigen die Nominalrenditen. Das ist genau das, was wir erwarten würden und was wir sehen wollen." Aus dieser Perspektive betrachtet seien die Finanzierungsbedingungen im Euro-Raum weiterhin günstig.

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