Der finnische Ökonom und Professor Tuomas Malinen hält nicht viel vom Euro. „Der Euro war eine wirklich schlechte Idee. Nur in Deutschland, den Niederlanden, Belgien oder Österreich, als kleiner Euro, so hätte er vielleicht funktioniert“, sagt Malinen.

Länder wie Italien, Griechenland und auch Malinens Heimat Finnland würden nicht in den Euro passen, so der Ökonom. „Wir sind eine kleine Wirtschaft, wir brauchen eine eigene Währung – das ist ein Fakt“, sagt Malinen. Er sprach sich sogar öffentlich zu einem Austritt Finnlands aus der Eurozone aus. Der Volkswirt erwartet nicht, dass der Euro letztlich überleben wird. „Die Wahrscheinlichkeit eines Auseinanderbrechens der Eurozone in den nächsten fünf Jahren liegt bei 85 %“, merkt Malinen an. Auch die aktuellen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie lehnt Malinen ab. Das Anleihenkaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) der EZB hält der Finne für „komplett illegal“, denn es sei eine Finanzierung der Staaten – was im Vertrag zur Arbeitsweise der EU ausdrücklich verboten ist, so Malinen. Malinen erwartet, dass letztlich eine Krise im Bankensektor zum Katalysator für das Euro-Ende wird, oder aber auch ein Schock durch den etwaigen Rückzug der Bundesbank aus dem Euro-System, sollte das Bundesverfassungsgericht an seinem Urteil festhalten, dass die Anleihenkäufe der EZB mit deutschem Recht unvereinbar sind.

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