Mit einem Wiederaufbaufonds im Umfang von 750 Mrd. Euro plant die EU, der europäischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

Das nötige Geld will sich die Staatengemeinschaft an den Kapitalmärkten leihen – die beliehene Summe soll zwischen 2027 bis 2058 gemeinschaftlich zurückgezahlt werden.

Damit folgt die EU dem Beispiel vieler Mitgliedstaaten, die sich in der Krise verschuldet haben, um Konjunktur- und Rettungspakete zu stemmen. Auch Deutschland setzte für die eigenen Hilfsmaßnahmen im März die Schuldenbremse aus und verabschiedete zwei Nachtragshaushalte – mit einem Umfang von 156 Mrd. Euro im März und von 62,5 Mrd. Euro im Juni.

Bei angeschlagenen Ländern wie Italien wächst der Corona-bedingte Schuldenberg allerdings mittlerweile auf eine bedenkliche Größe an. Prognosen rechnen bereits mit einer Staatsschuldenquote von 160 Prozent bis zum Ende des Jahres. Zum Vergleich: Zuletzt lag die italienische Staatsschuldenquote gemessen an der Wirtschaftsleistung bei 135 Prozent. Andere Länder hatten vor der Krise dagegen eine besonders niedrige Staatsschuldenquote, zeigt das europäische Statistikamt Eurostat. Sie könnten auch in der Krise durch ihren niedrigen Schuldenstand im Vorteil sein.

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