Das Bundesfinanzministerium kalkuliert für die staatliche Rettung der Commerzbank mit noch höheren Kosten als gedacht.
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage hervorgeht, hat die Commerzbank zwar zwischen 2009 und 2018 rund € 1,4 Milliarden Zahlungen geleistet, etwa indem sie Zinsen auf (von der Commerzbank inzwischen zurückgezahlte) stille Einlagen und Dividenden auf Aktien des Staates geleistet hat. Dem stünden aber Refinanzierungskosten für den Staat von rund € 1,8 Milliarden für seine Commerzbank-Beteiligung gegenüber, heißt es in der Antwort auf die Anfrage. Die Aktie der Bank müsste in der Tat deutlich von derzeit gut € 3 auf mehr als € 25 steigen, damit der Bund wie gewünscht ohne Verluste aus seinem Engagement in der Commerzbank herauskommt. „Es war ein schwerer Fehler, nicht wenigstens hinreichenden Einfluss auf die Geschäftspolitik zu nehmen“, meinen etliche Abgeordnete. Drohen jetzt ähnliche Fehler, falls der Bund in der Corona-Krise wieder auf stille Beteiligungen und Aktienkäufe in Großkonzernen womöglich als Nächstes bei der Lufthansa setzt?