Die Versorgung mit Kies als wichtigstem heimischen Baurohstoff wird in Deutschland zunehmend schwierig.

Nachdem es in den vergangenen Jahren erstmals Engpässe im Ruhrgebiet und in Hamburg gegeben hatte, weiteten sich die Probleme auf andere Regionen wie Mannheim/Karlsruhe und Berlin/Potsdam sowie Teile Niedersachsens und Bayerns aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover. Aufträge für größere Baumaßnahmen würden teils nicht mehr angenommen, zuerst Stammkunden bedient und Kiesmengen nach Verfügbarkeit zugeteilt, hieß es. Der Hauptautor der Studie, Harald Elsner, geht davon aus, dass sich die Situation deutschlandweit weiter verschärfen wird. Kies wird vor allem für die Herstellung von Beton benötigt. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe teilte mit, in Deutschland bestehe "keine Notlage, was Kies und Sand angeht" - es gebe aber einen Mangel, weil kaum noch neue Abbaugebiete genehmigt werden. Deutschland ist geologisch reich an Kies, allerdings steht nur ein Teil der Vorkommen für den Abbau zur Verfügung. So sind laut BGR beispielsweise in Baden-Württemberg rund 70 % der Kiesvorkommen bebaut oder liegen in Schutzgebieten. Für Landwirte sei zudem der Ackerbau derzeit ertragreicher als das Angebot der Rohstoffindustrie.

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