Die Inflationsrate in Deutschland ist nach Einschätzung eines Top-Ökonomen rund dreimal so hoch wie offiziell ausgewiesen.

In Deutschland gebe es viel versteckte Inflation, sagt er. Die Inflationsrate in Deutschland ist nach Einschätzung des Leipziger Wirtschaftswissenschaftlers Gunther Schnabl rund dreimal so hoch wie offiziell ausgewiesen. In einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin Focus erklärte Schnabl, es gebe in Deutschland viel versteckte Inflation, die in der offiziellen Messung der Kaufkraft nicht auftauche. „Während für Deutschland die offizielle Rate 2017 mit 1,8 Prozent angegeben wird, wären es 2,4 Prozent, wenn auch eigengenutzte Immobilien eingerechnet würden. Berücksichtigt man die steigenden Kosten für öffentliche Güter, läge die Inflation bei 3,0 Prozent – und sogar bei 5,4 Prozent, wenn auch Aktien erfasst würden“, erklärte Schnabl. Der Ökonom bemängelte zudem, dass die sinkende Qualität von Produkten bei gleichzeitig stabilem Preis ebenfalls nicht in der offiziellen Inflationsstatistik ausgewiesen werde. Das sei falsch. Berücksichtige man auch die Qualitätsverschlechterungen, würde die Inflation insgesamt „wohl nahe sechs Prozent liegen“, erklärte Schnabl gegenüber Focus.

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