Die EZB hat an die Deutsche Bank die ungewöhnliche Aufforderung gerichtet, welche Folgen ein Ausstieg aus dem Investment-Banking hätte.

Die Deutsche Bank muss auf Anweisung der EZB-Bankenaufsicht durchrechnen, was die Abwicklung des Investmentbankings kosten würde. Diese Berechnungen liefen schon seit einiger Zeit und stünden nicht im Zusammenhang mit dem Chefwechsel bei Deutschlands größtem Geld, sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am vergangenen Sonntag. Die Deutsche Bank solle simulieren, wie sich der Wert des Kapitalmarkt- und Derivategeschäfts in einem „Krisen-Szenario“ entwickelt, wenn sie als zahlungsfähiges Institut das Neugeschäft plötzlich einstellt. Es gehe also nicht um eine Abwicklung im Fall einer Pleite, die deutlich aufwendiger wäre. Die Deutsche Bank erklärte, sie berechne „für Regulatoren routinemäßig die Konsequenzen einer geordneten Abwicklung von Positionen in unseren Handelsbüchern“. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab. Laut der Süddeutschen Zeitung ist dies das erste Mal, dass die Aufsichtsbehörde von einer Großbank eine solche Simulation fordert.

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