Mit seiner Forderung nach einer drastischen Erhöhung der Gelder für die Europäische Union ist EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani auf Widerstand in Berlin und Brüssel gestoßen.

Tajani hatte sich für eine Verdoppelung des Haushalts der Europäischen Union ausgesprochen, die auch durch neue europäische Steuern finanziert werden solle. „Wir benötigen doppelt so viel Geld wie heute, also 280 Milliarden Euro statt 140 Milliarden Euro pro Jahr“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. Das verdoppelte EU-Budget solle aber nicht durch zusätzliche Überweisungen aus den Mitgliedstaaten, sondern durch die Einführung von Steuern finanziert werden. Konkret nannte Tajani „etwa eine Finanz-Transaktionssteuer auf Börsengeschäfte“. Seinen Vorstoß begründete der italienische Christdemokrat mit den Kosten für die Bewältigung der Flüchtlingskrise und dem Anti-Terror-Kampf sowie dem erhöhten Bedarf an Investitionen. „Die Europäer müssen künftig verstärkt in Energie sowie die Digitalisierung der Wirtschaft investieren“, forderte er. Nur so könne die EU im weltweiten Wettbewerb mit den USA, China, Indien oder Russland mithalten.

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