Montag, 02.04.2012

Cash.online titelte: "Beste Wachstumsaussichten seit einer Generation?"

Die Investmentbank "Goldman Sachs" ist der Meinung, dass man sich derzeit von längerfristigen Anleihen trennen sollte.

Die Bank rechnet in den kommenden Jahren mit einer Aufwärtsbewegung und wies darauf hin, dass bei Aktien die besten Wachstumsaussichten seit Generationen bestehen würden. Außerdem ist die Bank der Meinung, dass steigende Renditen bei Anleihen die Aktienkursentwicklung positiv unterstützen werde. Beide Annahmen seien Ausdruck von zunehmendem Wachstum und anziehender Inflationserwartung.

Roland Leuschel vertritt eine andere Meinung dazu. Er glaubt, dass dieses Szenario von steigenden Renditen am Rentenmarkt, steigender Inflation bei gleichzeitigen steigenden Aktien immer in einem Aktiencrash endet. Herr Leuschel zählt seit den 1980er-Jahren mit seinen korrekten Voraussagen des Oktober-Crashs 1987 und des Salami-Crashs 1990 in Japan zu den großen Börsenberühmtheiten Europas. Als Beispiel hierfür sieht er die Kuba-Krise 1961/1962 und den Anstieg der Energiepreise, die in einem Börsencrash endeten. Dann 1973 - der Jom Kippur Krieg zwischen Israel und den arabischen Staaten. Er führte zu einer globalen Stagnation und endete in einem Börsencrash. 1979; die islamische Revolution im Iran, die wiederum zu steigenden Ölpreisen und zu einer weltweiten Stagflation führte und in einen Börsencrash endete. Der Krieg in Kuwait, der 1990/91 begann, und zu einer weltweiten Wirtschaftskrise führte, endete mit einem Börsencrash. Aber sicherlich können sich alle Anleger noch gut an das Jahr 2008 erinnern, als eine Finanzkrise ausbrach und in eine globale Wirtschaftskrise mündete.

Alle diese Krisen hatten zwei Dinge gemeinsam: eine Stagflation (kein Wirtschaftswachstum aber Inflation) und einen Börsencrash.

Nach der Meinung von Leuschel spielt dabei der Ölpreis eine entscheidende Rolle. Dieses Mal sollte es also keinen Krieg im Nahen Osten und keine steigenden Ölpreise geben! Trotzdem bleibt die Tatsache, dass die Rüstungsindustrie weltweit einen historischen Boom erreicht (über 410 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2010) hat. Hoffentlich sind diese Waffen nur zur Sicherung des Friedens hergestellt worden. Aber auch der Rohölpreis (Brent) der im Jahre 2008 auf USD 36 fiel und heute bei USD 125 liegt ist nach seiner Meinung als eher beunruhigend zu bewerten. 

Herr Leuschel glaubt an eine weltweite Stagnation und das diese Stagnation wiederum zu einem Aktiencrash führen könnte. Er rät allen Anlegern schon heute Aktien zu kaufen, denn nach einem Crash sind alle Aktien billig, und die Zeit ist reif, Schnäppchen zu machen. in Deutschland sieht er großes Potenzial in der Solarbranche.

Es ist schon interessant verschiedene Meinungen zu einer wirtschaftlichen Entwicklung zu hören. Ob diese Entwicklungen eintreten werden weiß heute keiner. Es bleibt jedoch eines sicher, dass Sachwerte in einer inflationären Situation als die richtige Kapitalanlage gelten.

Autor: Marc Philipp Brandl

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