Freitag, 30.12.2016 

Letzte Hürde für die Übernahme der Bremer Landesbank genommen. 

Es scheint als sei die letzte Hürde für die Komplettübernahme der Bremer Landesbank durch den Mutterkonzern Nord/LB genommen worden. 

Der niedersächsische Landtag hat kürzlich als Mitanteilseigner dem Verkauf zugestimmt, wie tags zuvor auch die bremische Bürgerschaft. Damit ist der Weg frei, sodass der Vertrag, wie geplant, am 1.1.2017 in Kraft treten kann. Dieser Schritt wurde nötig, weil die Bremer Landesbank wegen fauler Schiffskredite in Probleme gekommen war und einen hohen dreistelligen Millionenverlust aus diesen Geschäften erwartet. Bereits im ersten Halbjahr 2016 beliefen sich die daraus resultierenden Wertberichtigungen auf € 384 Millionen nach Steuern. Genau deshalb wurde die Komplettübernahme der zweitklassigen deutschen Landesbank notwendig, an der die Nord/LB schon zuvor 54,8 % der Anteile gehalten hatte. Das Bundesland Bremen verkauft seinen 41 %-Anteil jetzt und soll dafür € 276 Millionen Euro erhalten. Aber auch die Nord/LB macht alles andere als einen stabilen Eindruck. Das Kreditinstitut hatte in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 einen Verlust von € 736 Euro gemeldet. Man geht davon aus, dass das gesamte Defizit in diesem Jahr € 1 Milliarde betragen wird. 

Es ist schon schwierig für Außenstehende nachzuvollziehen, dass eine Bank, die selber in Schwierigkeiten ist, eine kleinere Bank übernimmt. Man kann nur hoffen, dass das gut geht. 

Autor: Marc Philipp Brandl

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