Donnerstag, 14.07.2016
US-Arbeitsmarktdaten zeigen eine sensationelle Wendung.
Es ist schon sehr beeindruckend, wie die USA es schaffen, neue Jobs entstehen zu lassen.
Man könnte den Eindruck haben, als ob sich die US-Wirtschaft in einer Boomphase befinden würde, was aber de facto nicht der Fall ist. Die US Wirtschaft hat derzeit das schwächste Wirtschaftswachstum seit 2012 und die Unternehmen werden wohl die geringsten Gewinne seit 2009 erzielen. Darüber hinaus zeigen die Einzelhandelsumsätze nominell das schwächste Wachstum seit 2011. Der Immobilienmarkt und die Baubranche wachsen wohl nur aufgrund einer aggressiven Hypothekenvergabe, wie schon im Jahr 2007. Genau aus diesen Gründen geht nicht nur die Deutsche Bank, sondern auch JP Morgan, von einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten für die US Wirtschaft aus. Fakt bleibt aber auch, dass außerhalb des Agrarsektors im Juni 287.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden sind, dazu kommen noch einmal 278.000 neue Jobs im Bereich der Dienstleistungen.
Ich denke, dass die USA auf dem Weg in eine leichte Rezession sind. Das wirtschaftliche Wachstum sollte aber dadurch nicht weiter unter Druck geraten, weil sich die Situation in den USA kaum verschärfen wird. Insofern teile ich nicht den Ansatz der Deutschen Bank und JP Morgan, dass die Rezession erst innerhalb der nächsten zwölf Monate beginnen wird. Ich kann mir vorstellen, dass sie auf diesem Niveau verbleibt und die USA im Jahr 2017 diese Krise gemeistert haben werden.
Autor: Marc Philipp Brandl