Samstag, 04.06.2016
Die weltweiten Rohölmärkte im Strukturwandel.
Es ist sicherlich keine neue Information, dass sich der weltweite Ölmarkt in einem Strukturwandel befindet.
Die Nachfrage nach Rohöl in den Industrienationen stagniert seit ca. zehn Jahren oder wird sogar sinken. Der Grund hierfür sind unter anderem die alternativen Energieformen. Insbesondere in den USA, die jahrzehntelang der größte Importeur von Rohöl waren, wird durch das Fracking der Bedarf an Rohöl auch zukünftig zu einem Großteil aus den USA selber gedeckt werden. Infolgedessen werden die USA eine immer geringere Rolle als Rohölimporteur am Weltmarkt spielen. Ganz anders sieht die Situation in den Schwellenländern Asiens aus. Hier wächst der Rohölbedarf um bis zu 45 %. Bereits heute hat China die USA als weltgrößten Importeur von Rohöl abgelöst. Darüber hinaus haben die asiatischen Staaten kaum Potenzial, ihre eigene Rohölproduktion zu steigern. Neben China dürfte eine wesentliche Nachfragesteigerung aus Taiwan, Indien und Südkorea zu erwarten sein.
Das Rohöl auch weiter gebraucht wird, ist unstrittig. Die Ladungsströme dürften sich jedoch von Europa und USA deutlich nach Asien verlagern. In der Summe heißt das, dass auch zukünftig die Nachfrage nach Rohöl am Weltmarkt hoch sein dürfte.
Autor: Marc Philipp Brandl