Samstag, 05.12.2015 

Aufnahme des Yuan in den Währungskorb des IWF. 

Die Aufnahme der chinesischen Währung in den Währungskorb des IWF, war nicht nur ein längst überfälliger Schritt, sondern vielleicht auch der Versuch, den Bedeutungsverlust des Westens an der Weltwirtschaft einzudämmen.

Es ist kaum zu erklären, weshalb der IWF erst jetzt die größte Volkswirtschaft der Erde in ihrem Währungskorb berücksichtigt, zumal nicht nur die Chinesen, sondern auch andere aufstrebende Länder Asiens einen wesentlichen Beitrag zur Weltökonomie beitragen. Die aufstrebenden Länder erwirtschaften immerhin 60 % des Bruttoinlandsproduktes der Welt und stellen 85 % der Weltbevölkerung. Dabei spielt China gerade in Asien eine wesentliche Rolle, wenn es um die Entwicklung der Infrastruktur in dieser Region geht. Kein Wunder also, dass die Arroganz der westlichen Welt insbesondere der UN, des IWF und der Weltbank, bezüglich der Finanz-ökonomischen Bedeutung dieser Staaten und besonders China, dazu geführt hat, dass Konkurrenzinstitutionen entstanden sind. Gemeint ist u.a. die New Development Bank, ein Gegenpart zum IWF oder die AIIB, als Gegenpart zur Weltbank, die unter der Federführung Chinas ins Leben gerufen worden sind.
Der Grund ist klar, man möchte hier eigenständig und unabhängig reagieren können. 

Es war also nur der logische Schritt, den Yuan per 01.10.2016 mit einer Gewichtung von 10,92 % in den Währungskorb des IWF aufzunehmen. Dazu meinte die IWF-Chefin Lagarde, dass die Integration der Volksrepublik ein wichtiger Meilenstein in das Welt-Währungssysteme sei. Sie machte ebenso deutlich, dass die Aufnahme Chinas die Fortschritte des Landes widerspiegelt und das globale Geld-und Finanzgeschäft stärken werde. Der Yuan erfülle die Bedingungen, um als fünfte Währung nach dem USD, dem JPY, dem EUR und dem GBP ein Teil des offiziellen Währungskorbes zu werden. 

Autor: Marc Philipp Brandl

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