Dienstag, 17.11.2015

Kommt die US-Zinserhöhung jetzt doch noch im Dezember?

Wirtschaftlich betrachtet, denke ich nicht - doch die Wahrscheinlichkeit erhöht sich, da die FED-Gouverneure allesamt ziemlich optimistisch für die US-amerikanische Wirtschaft klingen. 

Aber ganz der Reihe nach. Bei den US-Zahlen ist ein deutlicher Dynamikzuwachs zu sehen. Getragen wird dieser sicherlich durch einen starken Arbeitsmarkt, bei dem die Arbeitslosenquote jetzt auf nur noch 5,0 % fiel. Es wurde erwartet, dass 180.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden - tatsächlich wurden es 271.000. Damit verzeichnet die US-Wirtschaft den stärksten Anstieg, an geschaffenen Arbeitsplätzen, in diesem Jahr. Die Arbeitslosenquote steht hingegen auf dem niedrigsten Stand seit über sieben Jahren. Das erklärt auch die Stärke des Dollars gegenüber dem Euro. Dieser fiel auf den tiefsten Stand wie seit sechs Monaten nicht mehr. Alles positive Zahlen, aber 90 % der geschaffenen Stellen sind im Dienstleistungssektor entstanden - mit deutlichen Lohnzuwächsen ist derzeit in den USA nicht zu rechnen - in der Ölindustrie werden derzeit gut bezahlte Stellen abgebaut. An dieser Stelle kann man sich die Frage stellen, ob hier wirklich von Vollbeschäftigungen gesprochen werden kann oder von einem geschickten Marketing? 

Sicherlich dürfte diese Entwicklung der EZB voll in die Hände spielen, denn nach der deutlichen Abwertung des Euros, gegenüber dem Dollar, werden wohl auf der nächsten EZB Sitzung, Anfang Dezember, keine weiteren Maßnahmen beschlossen, um den Euro zu schwächen.

Autor: Marc Philipp Brandl

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