Montag, 22.06.2015

Positive Nachricht aus Griechenland - und das nicht bezüglich der heutigen Verhandlungen.

Die Regierung in Athen überrascht mit einer positiven Haushaltsbilanz der ersten 5 Monate dieses Jahres. 

Der sogenannte Primärüberschuss, der Haushalte ohne Zinskosten, betrug in dieser Zeit überraschende € 1,51 Mrd. Dabei ist ein Defizit von € 0,556 Mrd. erwartet worden. Das Ergebnis kam durch Ausgabenkürzungen zustande. Diese fielen zwar € 2,7 Mrd. geringer aus als erwartet, waren aber groß genug, um einen positiven Primärüberschuss zu erzielen. Die Budgets von Sozialversicherungen, Regionen und Kommunen sind in den Zahlen aber nicht berücksichtigt. Eine nicht so erfreulich Entwicklung war bei den Steuereinnahmen zu verzeichnen, die mit nur € 18 Mrd. um etwa 1 € Mrd. geringer ausfielen als erwartet. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Nachdem die neue Regierung in Griechenland im Amt ist, gab es einen Rückfall in eine Rezession. Deshalb schrumpfte auch das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,2 Prozent. 

Der Primärüberschuss ist eines der wesentlichen Punkte in den Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Dieser soll nach dem Willen der Euro-Partner, des Internationalen Währungsfonds und Europäischer Zentralbank, 2015 1,0 % des Bruttoinlandsproduktes betragen, und 2016 sollen es 2,0 % sein. Vor dem Hintergrund der festgefahrenen Verhandlungen, kann man allen Parteien heute nur gutes Gelingen wünschen.

Autor: Marc Philipp Brandl

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