Samstag, 17.01.2015
Wird die EZB jetzt doch wieder Staatsanleihen aufkaufen?
Jedenfalls häufen sich die Gerüchte, dass die EZB diese Option in Betracht zieht.
Sie beabsichtigt offensichtlich Staatsanleihen zu kaufen, aufgeschlüsselt nach der jeweiligen Beteiligung der Mitgliedsländer an der EZB. Eine weitere Möglichkeit sei beispielsweise AAA-Staatsanleihen anzukaufen, also Staatsanleihen von sehr stabilen europäischen Staaten. Der Sinn ist es die Renditen dieser Staatsanleihen in Richtung null oder in den negativen Bereich fallen zulassen. Die EZB hofft infolgedessen Kapitalmarktinvestoren dazu bewegen zu können, nicht mehr AAA-Staatsanleihen zu kaufen, sondern die riskanterer Länder- und Unternehmensanleihen. Kein Wunder, dass sich diese Thematik schon letzte Woche negativ auf den Euro, gegenüber dem Dollar, auswirkte.
Ich gehe davon aus, dass es von der EZB nicht bei der Ankündigung bleiben wird, in dieser Form in die Märkte einzugreifen. Über die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme kann diskutiert werden. Trotzdem bleibt es ein Faktum, dass für Anleger eine Investition in Staatsanleihen, von Staaten mit sehr guter Bonität, im Prinzip nicht infrage kommt. Alternativen dazu können nur andere Investments sein. Sachwerte werden derzeit nachgefragt. Zumindest dann, wenn die Renditen im kurzfristigen Bereich (zum Beispiel 3 Jahre) knapp unter 5 % liegen (hier ein Beispiel).
Autor: Marc Philipp Brandl