Freitag, Nikolaus,
Wieder mehr Zuversicht für die Windenergiebranche im Nordosten.
Dazu sagte der Vorsitzende des Windenergie-Netzwerks Mecklenburg-Vorpommern, Andree Iffländer:
„Ein Stück Vertrauen ist zurückgekehrt, allerdings hat es ein paar Schrammen bekommen." Die neue Hoffnung kommt von der Einigung zwischen Union und SPD, die Anforderungen für Offshore-Windparks beizubehalten. Offensichtlich haben die Parteien erkannt, dass weder die Windparkentwickler noch die Windparkbetreiber Schuld an den Verzögerungen bei der Planung und dem Bau der Anlagen sind. Bekanntlich entstand das Problem durch fehlende Netzwerkkapazitäten, wie das auch schon der größte Stromnetzbetreiber Europas, TenneT, vor fast zwei Jahren der Bundesregierung mitteilte. Freude löste in der Windenergiebranche die Einigung der Koalitionäre aus, dass das bis 2017 befristete Modell mit einer Anfangsvergütung von € 0,19 je Kilowattstunde um zwei Jahre verlängert wird. Nach Meinung der Branche ist es mit dieser Subvention möglich, das bereits von 10 auf 6,5 Gigawatt gesenkte Ausbauziel für Windparks in der Nord- und Ostsee doch noch bis 2020 zu erreichen. Leider besteht immer noch Unklarheit über das Ausbauziel bis 2030, welches bei 25 Gigawatt liegen soll und wohl um 40 % gekürzt wird.
Sicherlich wäre mehr Klarheit sinnvoll, um auch entsprechende Investitionen in Häfen, bei Zulieferbetrieben und in die Schifffahrt vornehmen zu können. Auf der anderen Seite ist es aber sehr schwierig, ein Ausbauziel aus heutiger Sicht über 17 Jahre seriös zu planen. Hier wird es einen Kompromiss zwischen der Industrie und der Politik geben müssen.
Autor: Marc Philipp Brandl