Die Zahl der Beschäftigten ohne Berufsabschluss ist auf etwa sechs Millionen gestiegen. Das hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf Basis amtlicher Daten errechnet. Der Schock: Bisher war „nur“ die ohnehin bereits hohe Zahl von 2,9 Millionen unqualifizierten Arbeitskräften zwischen 20 und 35 Jahren bekannt.
Das „Handelsblatt“ hatte zuerst über die Zahlen des DGB berichtet. Demnach landen jedes Jahr 250.000 Schulabgänger im sogenannten Übergangssystem, wo sie Lernlücken schließen oder einen Schulabschluss nachholen sollen. So zumindest in der Theorie. Tatsächlich werde aber das oft „zur jahrelangen Warteschleife, ohne dass am Ende ein Berufsabschluss steht“, so der DGB. Weniger als die Hälfte der Schulabgänger beginne direkt eine Lehre oder ein Studium. Rund 100.000 bleiben jährlich ohne Schulabschluss. Das alles verstärkt den grassierenden Fachkräftemangel. Dazu kommen weitere Probleme: In Deutschland gibt es dem Bericht zufolge etwa 6,2 Millionen erwachsene sogenannte „funktionale Analphabeten“ – Menschen, die praktisch weder schreiben noch lesen können. Die Förderung für Maßnahmen gegen diesen Missstand läuft aber 2026 aus.