Die Bank of Japan (BoJ) erhöhte am 19.03. den Leitzins von bisher -0,1% auf 0,00% - 0,10%. Die BOJ legte den Tagesgeldsatz als neuen Leitzins fest. Es ist die erste Erhöhung seit 17 Jahren. Damit gab die BoJ ihre seit 2016 geltende Negativzinspolitik auf.

Die Bank of Japan zahlt mit diesem Schritt 0,1% Zinsen auf Einlagen bei der Zentralbank. Die Notenbank hatte ein kräftiges Lohnwachstum zur Bedingung für eine geordnete Abkehr von der jahrelangen ultralockeren Geldpolitik gemacht. Die Tarifverhandlungen in den Großbetrieben endeten mit einer Lohnerhöhung von 5,28%. Das ist die größte Lohnanpassung seit Anfang der 90er Jahre. Kommentar: Da auch die Inflation seit weit über einem Jahr über dem 2%-Ziel der Zentralbank liegt, waren die Voraussetzungen für den Zinsschritt gegeben. Dieser Politikwechsel wurde gut vorbereitet. Der Schritt ist jedoch extrem überschaubar, wenn man ihn insbesondere mit der Zinserhöhungspolitik der Fed, der EZB und der Bank of England vergleicht. Der kleine Schritt ist verständlich, da die öffentliche Verschuldung in Höhe von rund 250% der Wirtschaftsleistung markant erhöhte Zinsniveaus nicht erlaubt. Der kleine Zinsschritt erklärt die Reaktion an den Devisenmärkten, wo der JPY nach dem Zinsschritt unter Verkaufsdruck kam.

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