Die Entwicklungsbank der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) hat eine schrittweise Abkehr vom US-Dollar angekündigt. Wie die Chefin der New Development Bank (NDB), die ehemalige brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff, im Gespräch mit dem chinesischen Sender CGTN sagte, würde die NDB in einem ersten Schritt im Zeitraum zwischen 2022 und 2026 30 % ihrer Kredite nicht mehr in Dollar, sondern in den Währungen der BRICS-Mitgliedsländer vergeben.
Die NDB wurde 2014 initiiert und gilt in ihrer Funktion als Finanzierungsvehikel für große Infrastrukturmaßnahmen als Gegenstück der BRICS-Staaten zur westlich kontrollierten Weltbank. China hatte den größten Teil des ursprünglichen Stammkapitals beigesteuert, der Sitz der Bank befindet sich in Schanghai. „Es ist notwendig, Wege zu finden, um Wechselkursrisiken und andere Probleme zu vermeiden, wie beispielsweise von einer einzigen Währung wie dem Dollar abhängig zu sein“, zitiert Geopolitical Economy Rousseff. Die geopolitischen Motive hinter der Dollar-Abkehr beziehen sich auf die zunehmende Instrumentalisierung der US-Währung durch die US-Regierung zur Durchsetzung politischer Interessen. Die Verwendung des Dollar ermöglicht es den USA, Marktteilnehmer aus den dominanten Zahlungsabwicklungssystemen auszuschließen. Besonders deutlich wurden die geopolitischen Risiken einer zu starken Abhängigkeit vom Dollar nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine, als russische Banken von Washington aus dem SWIFT-Finanzkommunikationssystem ausgeschlossen