Die argentinische Getreidebörse in Rosario hatte ihre Prognose für die Sojabohnenernte des Landes 2022/23 auf den niedrigsten Wert dieses Jahrhunderts gesenkt. Zudem haben die Börsenexperten vor weiteren Kürzungen gewarnt, da die Dürre weiter anhält.

Argentinien ist der weltweit größte Exporteur von Sojaöl und Sojaschrot und der drittgrößte Exporteur von Mais. Dabei liegen die Ernteprognosen der Getreidebörse noch deutlich unter den bereits drastisch nach unten korrigierten Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Die neuen Schätzungen der Börse in Rosario beziffern die aktuelle Sojaernte nur noch auf 27 Millionen Tonnen, weiter unter den 34,5 Millionen Tonnen der Prognose vom letzten Monat. Auch die bislang schlechteste Ernte aus dem Jahr 2000/01 von 27,5 Millionen Tonnen würde damit verfehlt. Nach den Daten des argentinischen Landwirtschaftsministeriums gab es 1999 eine Sojaproduktion von 20 Millionen Tonnen, allerdings nur auf einer Fläche, die etwas mehr als halb so groß ist wie die für diese Saison erwartete, berichten Analysten.Das USDA hat die Produktionszahlen für argentinischen Mais und Sojabohnen ebenfalls dramatisch gekürzt. Das USDA prognostizierte die argentinische Sojabohnenernte in seinem monatlichen Bericht nur noch auf 33,00 Millionen Tonnen. Das waren 8 Millionen Tonnen weniger als die Februar-Prognose von 41,00 Millionen Tonnen. Die Rosario-Börse senkte auch die Maisernteprognose für diesen Zyklus auf 35 Millionen Tonnen und lag damit unter der Prognose des letzten Monats von 42,5 Millionen Tonnen. Das USDA hatte seine Schätzung für die argentinische Produktion auf 40 Mio. Tonnen gesenkt, was unter der Handelserwartung von 43,4 Mio. Tonnen lag und deutlich der Schätzung des letzten Monats von 47 Mio. Tonnen liegt.

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