Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Aluminiumpreis im März 2022 über die Marke von US-$ 3.700 geklettert und hat ein neues Rekordhoch verzeichnet. Dies hing damit zusammen, dass es hierdurch zu einer Unterbrechung der für die Aluminium-Produktion so wichtigen Erdgaslieferungen aus Russland kam.

Doch auf dieses Hoch folgte aufgrund eines verlangsamten Wachstums der Weltwirtschaft zunächst ein tiefer Einbruch. Inzwischen konnte sich der Preis für das silbrig-weiße Leichtmetall jedoch wieder etwas erholen und stieg in den vergangenen drei Monaten teilweise um rund 20 % bis auf US-$ 2.608 je Tonne. Die befürchtete Energiekrise in Europa hat dort viele Aluminiumhersteller veranlasst, ihre Produktion zu drosseln. So wurde beispielsweise jüngst eine große Schmelze in der Slowakei endgültig geschlossen. Doch auf der anderen Seite hat China, auf das laut IAI knapp 60 % der globalen Produktion entfällt, dank der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten seine Aluminiumproduktion im Jahr 2022 um 4,5 % auf ein Rekordhoch von gut 40 Millionen Tonnen gesteigert. "Bei schwächerer Inlandsnachfrage hat China deshalb im letzten Jahr viel Aluminium exportiert und die Produktionsschwäche in anderen Regionen ausgeglichen. In diesem Jahr dürfte eher ein steigender Bedarf in China den Preisen Auftrieb geben", schrieb Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in "Rohstoffe Aktuell". Auch bei Goldman Sachs geht man laut "Bloomberg" für 2023 von einem weiteren Anstieg des Aluminiumpreises aus. So hieß es in einer Mitteilung an Kunden, das Industriemetall werde sich dieses Jahr im Londoner Handel wahrscheinlich auf durchschnittlich US-$ 3.125 pro Tonne verteuern. Damit sind die Analysten der Investmentbank jetzt deutlich optimistischer als bei ihrer vorangegangenen Prognose, als sie nur mit einem Durchschnittspreis von US-$ 2.563 gerechnet hatten.

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