Die Krönung der ökonomischen Verirrungen dieser Tage fand in Berlin statt – wen überrascht es. Dort besprach die SPD auf ihrem Parteitag ernsthaft eine „Dönerpreisbremse“.

Ein Döner habe mal € 2,00 gekostet, so die SPD-Kreischefin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Heike Hoffmann. Inzwischen liege der Preis bei € 7,50. Aber das gehe wohl so einfach nicht, fürchtet Hoffmann – die verfassungsrechtliche Realität steht im Weg. Ja, auch Döner ist teuer geworden – bis zu € 10 kann der Lieblingsimbiss der Deutschen mittlerweile kosten. Genauso und noch mehr hat sich aber alles andere verteuert. Vor diesem Hintergrund ist das eine bemerkenswerte Prioritätensetzung. Vor allem aber: Staatliche „Preisbremsen“ funktionieren nicht. Das war im Land der sozialen Marktwirtschaft einst Konsens: Preise bremste man vor allem durch Wettbewerb, wusste auch die SPD. Was folgt auf eine Dönerpreisbremse – eine Fleischpreisbremse, eine Brotpreisbremse und eine Krautpreisbremse? Ein Vorschlag, der so absurd ist, dass er eigentlich nur Stoff für die Programme von Satireparteien war. Jetzt wird er von Regierungsparteien in der deutschen Hauptstadt besprochen.

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