Dass die vielgelobte Solidarität im Westen nur leere Worte sind, konnte man immer wieder sehen. Man erinnere sich nur daran, wie die westlichen Staaten (auch innerhalb der EU) zu Beginn der Pandemie alles getan haben, um sich gegenseitig Masken oder andere angeblich unbedingt notwendige Mittel zum Kampf gegen die Pandemie vor der Nase wegzukaufen. Oder man denke an die Frage der Verteilung von Flüchtlingen. Die Liste der Beispiele ist sehr lang.
Aktuell erleben wir das wieder, denn bei der Gasversorgung Europas wird besonders deutlich, was die vielbeschworenen „westlichen Werte“ in Wahrheit sind. Sie lassen sich nämlich in Geld beziffern. Die USA verkaufen den Europäern Gas zu einem Preis, der die Preise innerhalb der USA um ein Vielfaches übersteigt. Die USA haben sogar ein Gesetz erlassen, das vorgeblich die Inflation bekämpfen soll, aber in Wahrheit Subventionen für Energie beinhaltet, mit denen europäische Konzerne, die aufgrund der hohen Energiepreise in Europa nicht mehr kostendeckend produzieren können, in die USA gelockt werden sollen. Gleiches gilt auch für Norwegen, das sich an den Gaslieferungen in die EU gerade eine goldene Nase verdient. Die Einnahmen Norwegens sind so hoch, wie nie zuvor in der Geschichte, aber davon, den „Verbündeten“ beim Preis entgegenzukommen, ist in Norwegen nicht die Rede. Gründe dafür hat Norwegen genug, denn einerseits hat Norwegen auch eigene Probleme und andererseits waren die „Verbündeten“ in der Vergangenheit nicht bereit, Norwegen zu helfen, wenn es um Hilfe gebeten hat.