Gemäß einem Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" haben unter anderem Société Générale, J.P. Morgan und die UBS ihre Mitarbeiter in den letzten Monaten aufgefordert, zur Beherrschung der Risiken ihre Notfallpläne zu überprüfen. Die UBS prüft demnach für den in Taiwan ansässigen Trading Desk, wie das Engagement auf der Insel verringert werden kann. Dabei könnten offenbar Devisenhandelsdienstleistungen für taiwanesische Kunden reduziert werden.

Globale Versicherer ziehen sich unterdessen aus dem Abschluss neuer Policen zur Absicherung von Unternehmen zurück, die in China und Taiwan investieren. Die Kosten für die Deckung politischer Risiken sind seit Russlands Einmarsch in der Ukraine um mehr als 60 % gestiegen. In Russland haben europäische Banken, darunter die Société Générale und die UniCredit, insgesamt fast US-$ 10 Milliarden abgezogen. Es wurden vor allem die Werte ihrer Geschäfte abgeschrieben und Rückstellungen als Schutzschilder gegen die erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen gebildet. Amerikanische Parlamentarier erhöhten in der vergangenen Woche den Druck auf die Banken. Sie wollen wissen, ob sie sich aus China zurückziehen würden, wenn Peking in Taiwan einmarschieren würde. Jeder Rückzug würde eine dramatische Kehrtwende bedeuten, nachdem internationale Banken nach der Öffnung des Finanzsektors in den letzten Jahren Milliarden nach China gepumpt haben. Kreditgeber von Goldman Sachs Group über Morgan Stanley bis zur UBS haben die Kontrolle über Joint Ventures übernommen und sich um mehr Banklizenzen bemüht.

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