Die Gehälter von EU-Angestellten sind an die Inflation gekoppelt. Daher dürften sie in diesem Jahr kräftig steigen. Doch in den Mitgliedstaaten wächst das Unverständnis. EU-Angestellte können in diesem Jahr ein kräftiges Lohnplus erwarten – trotz der angespannten Haushaltslage in vielen Mitgliedstaaten.

Um bis zu 8,5 % dürften die Gehälter für das Personal der europäischen Institutionen steigen, da sie sich an der Inflationsentwicklung in Belgien und Luxemburg orientieren. Die Mitgliedstaaten sind verärgert. Die Lohnerhöhung sei zwar rechtlich so vorgesehen, aber politisch in Zeiten wachsender finanzieller Sorgen schwer zu erklären, klagen Diplomaten. Das Lohnplus kommt nicht nur den Kommissionsbeamten zugute, sondern auch dem Personal anderer „EU-Organe“, etwa den Abgeordneten und Angestellten des Parlaments und den Beschäftigten des Rats, in dem die Mitgliedsstaaten organisiert sind. Insgesamt haben die europäischen Institutionen etwa 60.000 Mitarbeiter. Fazit: Selbst bei 100% Inflation verlöre der EU-Beamte seine Kaufkraft nicht. Da soll man sich nicht wundern, wenn es immer mehr Bürger das Konstrukt EU ablehnen.

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