Die Krankenhäuser schlagen Alarm: Nach zwei Jahren Coronapandemie schreiben 60 % der 1900 deutschen Kliniken in diesem Jahr wohl rote Zahlen, 20 % sind insolvenzgefährdet.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat die Bundesregierung bereits um Soforthilfe gebeten. Der Grund für die Misere: Immer weniger Patienten lassen sich im Krankenhaus behandeln, weswegen die Einnahmen sinken. Gleichzeitig steigen die Kosten stark an – für Energie, Medizinprodukte, Medikamente, IT-Produkte und Dienstleistungen sowie Lebensmittel und Personal. „Unsere derzeitige Kostensteigerung in Summe liegt mit einer Quote von 13 % deutlich über der allgemeinen Inflationsrate“, sagt Sana-Kliniken-Chef Thomas Lemke. „Diese Entwicklung müssen wir als Krankenhausbetreiber komplett auffangen.“ Während andere Branchen Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben können, arbeiten Kliniken in einem gedeckelten Erlössystem mit festgelegten Budgets und einer Preissteigerungsrate, die in diesem Jahr auf 2,32 % festgelegt wurde. „Damit sind wir von der tatsächlichen Kostenentwicklung weit entfernt“, so Lemke. Auch andere Anbieter berichten von Kostensteigerungen um mehr als 10 %.

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