Zwar sinkt die Gesamtzahl der Kurzarbeiter in Deutschland, doch in der Industrie werden zunehmend Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. Denn Lieferengpässe bremsen die Produktion - trotz vieler Aufträge.

Im Oktober ist die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland weiter gesunken. Das ifo-Institut schätzt den Rückgang gegenüber September auf 76.000, sodass im vergangenen Monat noch 504.000 Menschen in Kurzarbeit waren. Gegen diesen Trend entwickelte sich die Lage in der Industrie. Dort stieg die Zahl der Kurzarbeiter laut ifo-Institut um 20.000 auf 226.000. Das entspricht 3,3 % der Industrie-Beschäftigten. Die Wirtschaftsforscher stützen sich bei ihren Schätzungen auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. "Der Engpass bei den Vorprodukten würgt die Produktion regelrecht ab", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Beim gegenwärtigen Auftragsbestand dürften eigentlich höchstens 10.000 Beschäftigte in der Industrie in Kurzarbeit sein." Doch allein bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern stieg die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit von 27.000 auf 33.000, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen von 20.000 auf 31.000 und in der Chemiebranche von 15.000 auf 19.000.

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