Berlin gehen die Lehrer aus. Im Sommer kam es zu einer massiven Kündigungswelle an den Schulen der Hauptstadt. Der Lehrermangel ist dramatisch. Berlins Schulen litten ohnehin schon an Personalmangel.

Unter den rund 30.000 Lehrern in Berlin sind laut „Tagesspiegel“ geschätzt rund 7.000 Quereinsteiger – sie haben kein Lehramtsstudium absolviert. Eine Kündigungswelle verschärft die Lage nun noch einmal mehr. 700 Lehrer haben Hauptstadt „Adieu“ gesagt. Sie suchen sich lieber einen Job im Umland. Warum? Berlin verbeamtet seine Lehrer nicht, andere Bundesländer schon. Die Stadt versucht dem Lehrermangel mit Quereinsteigern gegenzusteuern. Als Quereinsteiger gelten jene, die kein Lehramtsstudium haben, aber ein Studienfach, das man einem Schulfach zuordnen kann. Seit 2018 konnte Berlin nicht einmal mit ihnen dem massiven Lehrkräftemangel beikommen. Daher wurden zusätzlich jährlich rund 900 „Seiteneinsteiger“ oder „Lehrer ohne volle Lehrbefähigung“ eingestellt. Damit nicht genug, sollen etliche Schulleiter Lehrstellen umgewidmet haben und sie etwa mit Logopäden besetzt haben, einfach weil weder Lehrer, noch Quer-, noch Seiteneinsteiger verfügbar waren. Berlins Lehrkräftemangel dürfte in Deutschland einzigartig sein. Sachsen litt ebenfalls und Lehrkräftemangel, ging aber 2020 zur Verbeamtung der Lehrer über und konnte so einem Mangel entgegenwirken.

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