Das Bundesgesundheitsministerium hat im vergangenen Jahr Aufträge im Wert von rund € 4,6 Milliarden ohne Ausschreibung an externe Unternehmen vergeben.

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Linken-Fraktionschefs Dietmar Bartsch hervor, über die die „Welt am Sonntag“ vorab berichtet. Demnach vergab das Haus von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) 210 Aufträge ohne Ausschreibung – den weit überwiegenden Teil aller von Bundesministerien auf diese Weise vergebenen Aufträge. Während der ersten Hochphase der Coronakrise im Frühjahr 2020 war das sonst geltende Ausschreibungsrecht aufgrund der besonderen Notlage ausgesetzt. (Wer hat das entschieden?) Doch Bartsch fordert angesichts des Umfangs und der großen Zahl an Vergaben ohne Ausschreibung, das Gesundheitsministerium müsse „reinen Tisch machen“ und dem Bundestag einen Rechenschaftsbericht vorlegen. Aus diesem müsse hervorgehen, „an wen warum wie viel Geld über welche Vermittlung floss“, sagte Bartsch der „Welt am Sonntag“.Und weiter: „Natürlich musste in der Krise schnell beschafft werden. Aber die Vergabe von € 4,6 Milliarden ohne Ausschreibung steht angesichts der Korruptionsaffären erheblich unter Verdacht“, so der Linken-Politiker. 

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