Samstag, 14.06.2014

Der Witz geht weiter: Nächster Nordsee-Windpark fertig gestellt - wieder fehlt der Anschluss ans Stromnetz. 

Es wäre schon fast witzig, wenn es nicht so schlimm wäre.

Auch der gerade fertig gestellte Windpark „Trianel“, der dritte in der Nordsee, geht verspätet in Betrieb. Der Park wurde ca. 45 km vor Borkum installiert und verfügt über 40 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 Megawatt. Dieser von 33 Stadtwerken und regionalen Energieversorgern realisierte Park, wird auch erst mit einem halben Jahr Verzögerung an das Stromnetz angeschlossen. Das zumindest teilte der Netzbetreiber TenneT mit. Bis dahin müssen die Anlagen mit Strom aus Dieselmotoren!!! gekühlt und bewegt werden. Diese Situation führt dazu, dass ein Einnahmeausfall im zweistelligen Millionenbereich entsteht. Ärgerlich, wenn man weiß, dass der komplette Windpark, inklusive seiner ersten Ausbaustufe, mehr als € 1 Milliarde kosten wird.

Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie unverantwortlich die Politik mit den regenerativen Energien umgeht. Bereits Ende 2012 hat der Netzbetreiber TenneT erstmals öffentlich mitgeteilt, dass es große Schwierigkeiten beim Anschluss der Offshore-Windanlagen geben wird, und hat Deutschland aufgefordert, neben Geld vor allen Dingen bürokratische Hürden abzubauen und Gesetze entsprechend anzupassen. Wirklich viel scheint mir nicht passiert zu sein. Bei derartigen Nachrichten zweifelt man daran, dass die Politik wirklich regenerative Energien fördern will.

Autor: Marc Philipp Brandl

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